Suizidprävention Die Verhinderung von Suiziden und Suizidversuchen ist ein wichtiges Ziel unserer psychiatrischen Arbeit.Laut Zahlen der WHO ereignen sich weltweit 800.000 Suizide jährlich. Die Schweiz liegt mit durchschnittlich 12 Suiziden pro 100.000 Einwohner im europäischen Mittel. Die Kantone Uri, Schwyz und Zug weisen nach Angaben des Obsan 2021 unter Verweis auf Zahlen von 2018 eine Suizidrate von 12.8, 12.3 und 10.9 pro 100.000 Einwohner auf.Die Triaplus AG hat 2019 das Projekt ‘Suizidprävention’ initiiert, mit dem Ziel, einen Standard zur Erkennung und Behandlung von Suizidalität für den klinischen Alltag zu realisieren. Auslösender Faktor war der nationale Aktionsplan Suizidprävention Schweiz aus dem Jahr 2016, der die Reduktion von Suiziden und Suizidversuchen um 25% in der Schweiz bis 2030 zum Ziel hat.Für die Klinik Zugersee wurde nach einer Pilotphase dieser Standard zum April 2021 etabliert und seither sämtliche Mitarbeiter des Bereichs Medizin und Pflege geschult.Im Rahmen des Standards wird zur Diagnostik jeder Patient bezüglich des klinischen Eindrucks sowie mit Fragebogen-Instrumenten (BSCL Brief Symptom Check-List, NGASR Nursing Global Assessement of Suicidal Risk, SSF-II Suicide Status Form II bei Vorliegen von Suizidalität) und einer erweiterten psychopathologischen Befunderhebung zur Suizidalität untersucht.Alle Informationen und Befunde werden interdisziplinär beurteilt und zur Festlegung einer Risikostufe herangezogen. Diese wird in der elektronischen Krankenakte mit einer Markierung hinterlegt. Grundlegend ist auch die Festlegung von Massnahmen (z.B. intensivierte Betreuung, Herstellung von Sicherheit, Gabe einer Medikation, Zeitpunkt der Re-Evaluation der Situation, therapeutische Begleitung). Der Standard legt zudem verbindliche Kriterien für die Dokumentation fest, die in einem bestimmten Bereich der Krankenakte, dem ‘Risiko-Formular’, erfolgt.Seit April 2021 wird dieser Standard routinemässig bei allen Patienten der Klinik angewendet und einem permanenten Controlling unterzogen. Es werden laufend Anpassungen vorgenommen.Wir erhoffen uns, dass mit dem Standard Suizidprävention ein Sprung zu mehr Sicherheit in der Behandlung gelingt, auf suizidale Krisen kompetent reagiert wird und sich letztendlich weniger Suizide ereignen.