Erste Schritte einer Therapiehündin Die Hündin Lumi wird dereinst bei tiergestützten Interventionen im Einsatz sein. Schon heute ist sie täglich mit Sozialarbeiterin Julia Oberle in der Klinik Zugersee – und zaubert den Patientinnen und Patienten ein Lächeln ins Gesicht. Noch ist sie etwas zu aktiv, die kleine Hündin Lumi. Wenn Besuch kommt, springt sie schon mal hoch, wenn jemand etwas isst, schaut sie manchmal etwas zu interessiert. Das alles wird sich in den kommenden Monaten und Jahren ändern. Denn Lumi ist noch jung und steht ganz am Anfang ihrer Karriere als Therapiehündin. Lumis Halterin Julia Oberle erzählt: «Wenn sie 1,5 Jahre alt ist, kann sie die Ausbildung zur Therapiehündin antreten, wo sie lernen wird, sich selber zurück zu nehmen. Spätestens dann wird Lumi den Patientinnen und Patienten mit einer ruhigen und besonnenen Art ein offenes Ohr vermitteln und sie so in ihrer schwierigen Lebensphase unterstützen.»Therapiehunde sorgen für Stimmungsaufheller, unter anderem durch Körperkontakt bei niedergeschlagenen Personen. Durch ihre unbefangene Naivität relativieren sie die aktuellen Sorgen und verweisen auf die vielleicht verloren geglaubten Lebensaspekte. Im Beisein eines freundlichen Hundes können sich Anspannung und Ängste von Menschen mit einer psychischen Erkrankung deutlich reduzieren. Die Hunde werten nicht und fragen auch nicht nach Erklärungen. Ein Gespräch, in dem alles gesagt ist, kann so wieder neu aktiviert werden.Auch wenn Lumi noch keine ausgebildete Therapiehündin ist, bereichert sie die Zusammenarbeit mit Betroffenen schon jetzt. Wenn Patientinnen und Patienten die Sozialarbeiterin Julia Oberle aufsuchen, ist die kleine Hündin manchmal auf Wunsch der Betroffenen mit dabei: «Ihre Empathie und ihre Positivität bewirken schon jetzt Wunder. Ist ein Patient aufgebracht, besänftigt Lumi. Ist eine Patientin unsicher, vermittelt Lumi Geborgenheit. Ihre Anwesenheit wirkt sich positiv auf die Kommunikationsbereitschaft aus. Gerade in schwierigen Situationen kann Lumi ein gutes Gefühl vermitteln und Freude schenken», weiss Julia Oberle.Die junge Hündin braucht viel Erholung. So schläft Lumi manchmal, wenn Patientinnen und Patienten die Sozialarbeiterin besuchen. Doch selbst dann kann die angehende Therapiehündin gute Laune verströmen. Es ist schon vorgekommen, dass in einer ernsten Unterhaltung das Schnarchen des Hundes für Auflockerung sorgte. Es gibt auch Patientinnen und Patienten, die später gerne unter einem kleinen Vorwand den Sozialdienst aufsuchen, um etwas «Kleines» mit Julia Oberle zu besprechen. Angst vor Hunden ist in solchen Situationen derweil noch nicht aufgetreten. Bei Patientinnen und Patienten, die den Einsatz von Lumi nicht wünschen, bleibt diese gerne auf ihrer Seite des Raumes, häufig auch in ihrer Box.Lumi gehört der Rasse Magyar Vizslar an. Seit 1990 wird diese eher seltene Rasse vermehrt als Therapiehund eingesetzt. Dies unter anderem deshalb, weil diese Hunde als sehr lernwillig gelten. Zudem sind sie menschenfreundlich, sensibel und anhänglich. Die Klinik Zugersee freut sich, mit Lumi eine wertvolle neue Mitarbeiterin zu haben.