Peers – Experten auf Augenhöhe Filomena Russo und Miriam Steck arbeiten als Peers in der Klinik Zugersee. Sie bringen die Betroffenenperspektive in die Behandlung ein.Als Peers werden Personen bezeichnet, die psychische Erkrankung und Gesundung erlebt und in einer Weiterbildung reflektiert haben. Als ehemals Betroffene übernehmen sie eine Brückenfunktion zwischen Patientinnen und Patienten einerseits und dem interdisziplinären Behandlungsteam anderseits. In der Klinik Zugersee kommen sie auf den Stationen sowie bei INTUK zum Einsatz. Wichtige Rolle Mit INTUK (Integrierte Unterstützung nach wiederholten Klinikaufenthalten) will Triaplus für diese Patientengruppe eine verbesserte Behandlung und damit eine Reduktion der stationären Aufenthalte erzielen. Ein multiprofessionelles Team – bestehend aus Oberarzt, Pflege FH, Sozialdienst und Peer – bietet massgeschneiderte Lösungen für die meist komplexen Versorgungssituationen an. Eine wichtige Rolle nehmen die Peers ein. «Wir zeigen Wertschätzung, hören zu, geben Hoffnung und schenken Vertrauen. Wir versuchen, durch unsere eigene Patientengeschichte zu inspirieren und motivieren. Gerade bei INTUK-Patienten ist es essentiell, einen guten Zugang zu finden. Wir geben ihnen das Gefühl, auf Augenhöhe zu sein», erklärt Filomena Russo. Miriam Steck versteht sich auch als Brückenbauerin zum restlichen Behandlungsteam: «Die Perspektive von uns ehemals Betroffenen hilft Ärzten und Pflege, sich vorzustellen, was Patientinnen und Patienten gerade durchmachen und wo ihre Probleme liegen.»Langjährige Erfahrung, grosses Engagement Filomena Russo und Miriam Steck sind bereits seit 2012 respektive 2017 in der Klink Zugersee als Peers tätig. «Ich habe mich von Anfang an wohl und wertgeschätzt gefühlt. Es ist schön und wertvoll, dass wir als Peers einfach dazugehören», betont Filomena Russo. Miriam Steck vernahm damals über den Verein Peer+, dass in der Klinik Zugersee eine weitere Peer gesucht wird. Sie bewarb sich und erhielt eine Zusage. «Vermutlich weil ich bereits einige Jahre Erfahrung als Peer mitbrachte», wie sie meint. Die Expertise der Triaplus-Peers ist gefragt. Filomena Russo beispielsweise ist neben weiteren Engagements auch bei der Selbsthilfe Luzern als Peer tätig, wo sie Selbsthilfegruppen im Aufbau unterstützt. Selbstwirksamkeit wird gefördert «Peers gehören in der Klinik Zugersee zum interdisziplinären Behandlungsteam dazu. Sie tragen zu einem ganzheitlichen Verständnis psychischer Krankheit und Gesundheit bei», sagt Chefarzt Michael Rufer. Ausserdem unterstützen sie Patientinnen und Patienten, Strategien zu entwickeln, um mit ihrer Erkrankung umzugehen und die Lebensqualität zu erhöhen.Bild 1 Filomena Russo Bild 2 Miriam Steck